Was tun wenn der Baum nicht fachgerecht geschnitten wurde?

5. Behandlung gekappter Bäume

gekappte Bäume

Schadensbegrenzung: Die Zeit drängt! Leider – es kommt immer wieder vor, dass Bäume gekappt werden. Von einer Kappung spricht man, wenn der Baum ohne Rücksicht auf Habitus und physiologische Erfordernisse geschnitten wird, wobei mehr als 30 % der Assimilationsmasse (Blätter) verloren gehen. Der Baum wird langfristig gesehen zerstört, es entsteht u.U. auch ein Schadenersatzanspruch zu Lasten des "Baumschneiders".

Die Folgen einer Kappung:

  1. Das Gleichgewicht zwischen Blattmasse und Wurzeln geht verloren – Starkwurzeln sterben ab und somit reduziert sich langfristig die Standsicherheit und Lebenserwartung enorm.
  2. Es entstehen zwar neue Austriebe, sogenannte Ständer ("Der Baum ist ja eh wieder grün."), diese sind aber nur mehr "angeklebt". d.h. nicht fest verbunden mit dem Stamm. Zusätzlich faulen die zu großen Schnittstellen und bilden Hohlräume. Die Folge: Die Gefährdung durch Astausbrüche steigt rapide.
  3. Über die großen Schnittstellen breiten sich Pilze noch schneller aus.

Abhilfe richtige Baumpflege:
Vereinzelung und periodische, wiederkehrende Einkürzung der Ständer, Bildung einer neuen Sekundärkrone. Bereits gekappte Bäume müssen alle 2-3 Jahre nachgeschnitten werden. Manchmal kann aber auch eine Fällung und Neupflanzung die geeignetere Form sein.

Baum UND Mensch gibt Ihnen wertvolle Tipps und klärt Sie über Ihre Möglichkeiten auf.


Die Verwirklichung einer fachgerechten Baumpflege ist nur auf der Basis einer qualifizierten Baumbeurteilung möglich.
— M. Ebetsberger